Nadir Schah von Persien home

 

Shah Tahmaseb II

Nadir Chane Afschar (Tahmaseb Gholi Chan)

Nadir Schah von Persien

Seine Feldzuge:

Indien

Zentralasien

Osmanische Reich

Karim Chan e Sand (1758-1779)


Nadir Schah von Persien

 

Im Jahre 1725 scheint Iran vor dem endgültigen Niedergang. Nach dem Fall von Esfahan besetzen die Osmanen den gesamten Westen Irans, die Russen den Norden, die Afghanen. den Südwesten. Nur in den unzugänglichen Bergen von Mazandaran nennt sich der letzte der Saffawiden, Tahmaseb II, Shah von Iran. Doch zu diesem unscheinbaren Hof kommen immer mehr Patrioten. Die Niederlagen haben die Nation aus seinem langen Schlaf wieder aufgeweckt. Unter ihnen befindet sich ein Mann aus dem Osten Irans, Nadir Chan Afschar. Aus der iranischen Kleinadel wird er bald berühmt in Kämpfen gegen Ozbeken und anderen Aufständischen im Nordwesten. Im Lager von Tahmaseb II zeichnet er sich immer mehr durch sein Geschick und Tapferkeit aus, so daß er bald bei der Belagerung von Mashad zum Sepahsalar (Feldmarschall) befördert wird. Bald daraufhin fällt die Stadt, und wird zur Basis für die Befreiung Irans. Die erste große Schlacht gegen afghanische Rebellen findet 1725 in Mehmandust zwischen Tehran und Mashad statt. Das weit größere afghanische Heer wird zerschlagen. Der Afghanenfürst Ashraf flieht nach Tehran, richtet dort ein Massaker unter der Bevölkerung an und flieht weiter in Richtung Esfahan. Hier schlägt Nadir zum zweiten Mal die Afghanen und befreit Esfahan. Bei Shiraz wird Ashraf, zum dritten Mal vernichtend geschlagen, was das Ende des Bürgerkrieges bedeutet. Nun wendet sich Nadir gegen die Osmanen, die den Westen Irans noch immer besetzt halten. 1730 beginnt er mit der Rückeroberung Westirans. In der Schlacht von Nahawand erringt er einen glänzenden Sieg über die Osmanen. Nach einem weiteren Sieg in Azarbaijan befreit er Tabriz.Zurüch

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Nadir Shah e Afshar

"In der Nacht vor seinem Eintreffen in Tabriz sendet er den Bürgern eine Botschaft. Sie sollen die osmanischen Offiziere zu sich einladen und diese um Mitternacht töten. Die Bürger befolgen dies, und so kann die Stadt ohne weiteres eingenommen werden."

 

Überall in den befreiten Gebieten wird er enthusiastisch gefeiert, doch in Tabriz erfährt er von der Belagerung Mashads durch die Afghanen. In atemberaubender Geschwindigkeit legt er über 2.000 km nach Chorasan zurück und schlägt die Afghanen, die schon in die Stadt eindringen, und verfolgt sie in Afghanistan.

"Vor dem Treffen mit den Afghanen befiehlt Nadir seinen Soldaten, jeweils 15 kg Steine in ihren Rucksäcken zu schleppen. Als sie nach ihrem langen Marsch auf die Afghanen treffen, läßt er die Taschen abladen, und die Afghanen angreifen."

Zurüch

Zur gleichen Zeit zieht Shah Tahmaseb II selbständig gegen die Türken, und wird von ihnen geschlagen.Im Vertrag von Bagdad tritt er den gesamten Westen Irans an die Osmanen ab. Nadir kehrt unverzüglich nach Esfahan zurück, und versammelt die Großen des Reiches. Diese verlangen von Shah Tahmaseb II die Annullierung des Vertrages. Als der Shah den Vertragsbruch ablehnt, wird er vom Kriegsrat abgesetzt und sein Sohn Shah Abbas III wird zum König (1731) gekrönt. Unverzüglich greift die iranische Armee die Osmanen bei Hamedan an und marschiert bis nach Bagdad. Dort trifft Nadir ein vielfach überlegenes osmanisches Heer und den berühmten türkischen Feldherrn Topal Osmon Pascha. Die iranische Armee wird komplett aufgerieben. Nadir räumt, schwer verwundet, mit nur noch wenigen Gefährten das Feld. Es ist seine einzige große Niederlage als Feldherr. In Hamedan bittet er das Volk um Hilfe, und das Echo ist unerwartet groß. Er bekommt mehr Freiwillige als er braucht, und doppelt soviel Geld als er verlangt hatte. Nach nur drei Monaten beginnt er den Krieg mit einer neu aufgestellten Armee; bei Kirkuk vernichtet er das osmanische Heer. Den gefallenen osmanischen Feldherrn Topal Osman läßt er mit voller militärischer Ehre begraben. Nach diesem glorreichen Sieg erklärt der osmanische Sultan die Annullierung des Vertrags. Nadir kehrt daraufhin nach Iran zurück. Aber hinter ihm marschiert ein großes osmanisches Heer mit über 70.000 Kavallerie und 50.000 Infanterie unter der Führung des ägyptischen Vizekönigs Abdullah Pascha in Richtung Azarbaijan. Bei Erivan gelingt es Nadir, den Osmanen eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Daraufhin räumen die Osmanen endgültig die iranischen Territorien.

 

Während dieser Schlacht ruft Nadir den russischen Botschafter zu:

"seht wie es um Türken geschehen ist, räumt den Norden Irans oder ihr habt te euer eigen Schicksal gesehen".

Nach den Siegen beruft Nadir eine große Reichsversammlung ein, zu dem über 100.000 Delegierte aus allen Provinzen und Schichten des Reiches eingeladen werden (die Reichsversammlung fand im Tal von Moghan in heutige Rep. Azarbijan statt). Hier legt Nadir seine Ämter nieder, und trägt der Versammlung auf, selbst über die Verfassung und das Schicksal des Landes zu entscheiden. Mit großer Mehrheit entscheidet die Versammlung die Krönung Nadirs zum neuen Shah von Iran (1736). Einer der wesentlichen Grundlagen des neuen Reiches wird die garantierte freie Religionsausübung und die Trennung zwischen Staat und Religion.

Bald nach seiner Krönung marschiert Nadir Shah in Afghanistan ein, und erobert Kandahar. Doch die langen Kriege haben den Iran finanziell ruiniert. Nadir Shah braucht Geld, vor allen um seine Eroberungspläne zu realisieren. Seit langem berichten die iranischen Botschafter von dem Reichtum der Mogul Kaiser in Indien. 1738 überschreitet er unter dem Vorwand, daß die Inder den Afghanenaufstand unterstützt hätten, die Grenze nach Indien. Die kampferfahrenen iranischen Truppen zerschlagen die indischen Garnisonen und Festungen, und marschieren Richtung Delhi. Zur gleichen Zeit gelingt es seinem im Iran zurückgelassenen Sohn Reza ein glänzender Sieg über eine vielfach starken mongolisch ozbekische Armee.Zurüch

Bei Kernal unweit von Delhi stellt sich dann der indische Kaiser Sultan Mohammad mit seiner gesamten Streitmacht mit über 250.000 Soldaten, 2.000 Kriegselefanten und ebenso vielen Kanonen entgegen. Die Schlacht endet für die Inder in einer Katastrophe. Schon in der Nacht bringt die iranische Kavallerie der indischen schwer Verluste ein. Bei der Schlacht bilden dann die 2.000 mit Geschützen bestückten Elefanten die vordersten Reihen. Nadir Shah läßt Lastkamele mit Wagen einspannen, und diese mit Stroh und Pulver beladen anzünden. Die verschreckten Kamele rennen so gegen die indische Linie. Bei dem ungewöhnlichen Anblick wenden sich die Elefanten ab und laufen durch die eigenen Reihen. Ihnen folgen die persischen Scharfschützen, die die indischen Niederlage besiegeln. Indien kapituliert; Nadir zieht nach Dehli ein und nimmt den gesamten Mogul Schatz mit nach Persien, darunter die berühmten Diamanten Kuh e und Darja e Nur, den Pfauenthron und die Bibliothek des Moguls. Eine Aktion, die vorallem die Engländer, die schon lange nach den Schätzen des Moguls schielten, den Iranern nicht verzeihen sollten. Nadir krönt Sultan Mohammad eigenhändig zum Kaiser von Indien, und annektiert Westindien. Nach seiner Rückkehr aus Indien setzt Nadir Shah seinen Eroberungszug fort.

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Feldzüge Nadir Shahs

 

Er verstärkt die iranische Marine im Golf und festigt seine Herrschaft in Amman und Bahrain. Im Jahre 1740 greift er Zentralasien an und erobert Samarkand und Buchara segelt mit 1100 Schiffen in Richtung Aralsee. Er erobert Charasm und befreit dort die russischen Sklaven. Durch diese Eroberungen erreicht Iran seine früheren Grenzen im Osten. Die eroberten Städte aber bieten ein Bild der Trauer. Samarkand und Buchara, einst Zentren persischer Geist und Kultur sind in den zweihundert Jahren ozbekische Herrschaft auf die niedrigste Zivilisationsstufe zurückgefallen. Verfallene Dörfer gleichen jenen prächtigen Städten, die die letzten iranischen Truppen vor 250 Jahren voller Wehmut zurücklassen müßten. Die Eroberungen Nadir Shahs stürzen die iranischen Nachbarn immer mehr in Sorge. Da sie aber ihn nicht direkt herauszufordern wagen, schüren sie Aufstände, vor allem im unzugänglichen Kaukasus. Nadir Shah marschiert von Zentralasien in den Kaukasus, und beginnt einen Winterfeldzug gegen die Tschetschenen, die sich im Winter in ihren Bergen sicher glaubten. 1743 bis 1745 entflammen die iranisch-osmanischen Kriege von neuen, und enden mit der Kapitulation der türkischen Armee unter Yegen Pascha. Er ist der letzte große iranisch- osmanischer Krieg.

Trotz der großen militärischen Erfolge verschärfen sich die innenpolitischen Schwierigkeiten zunehmend. Nadir Shah war 1741 beinahe einem Attentat erlegen, welches angeblich von seinem Thronfolger Reza veranlaßt worden war. Daraufhin blendet der König seinen Sohn, bedauert dies jedoch bald und verfällt für den Rest seines Lebens in tiefe Trauer. Von da an ändert sich seine Stimmung. Der Shah, der anfangs zu den tapfersten, und edelsten der iranischen Könige gehörte, verfällt immer mehr in einer fremden Grausamkeit. Trotz seiner Siege verarmt das Volk durch seine hohen Kriegssteuern. So kommt es bereits 1744 in verschiedenen Teilen des Landes zu Aufständen; vor allem im Kaukasus, Fars und Sistan, lehnt sich das Volk gegen die hohen Steuern auf. Als Nadir die Zerschlagung der Aufstände befiehlt, weigern sich seine iranischen Offiziere, gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen. Nadir veranlaßt ihre Verhaftung. Sie aber kommen ihm zuvor und ermorden ihn.Zurüch

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Das Grab von Nadir Shah e Afshar in Mashad

 

 

Karim Chan e Sand 1758-1779Zurüch

 

Sanftmut und Großzügigkeit zeichnen den Herrscher aus, der aus den Wirren des Bürgerkrieges als Sieger hervorgehen sollte. Karim Chan e Sand, einen Feldherrn Nadir Shahs lurischer Herkunft, wirkt wie ein Balsam auf das seit Jahren vom Krieg gezeichnete Land. Als Herr über weite Teile Irans begnügt er sich mit dem Titel (Vakil) des Vizekönigs, nennt sich Anwalt des Volkes, und erkennt den letzten der Afschars, den geblendeten Shahrogh Shah, als König an. Seine Zeit widmet er dem Wiederaufbau und dem Wohlstand des Volkes. Sein Gerechtigkeitssinn und Friedenswillen sollten ihm zu einem der beliebtesten der iranischen Könige machen. Mit seinem Tod 1779 stürzt Iran erneut in den Bürgerkrieg. Seine Nachkommen sind sich uneins. Diesen Zustand macht sich der Kadjarenfürst Agha Mohammad Chan zu nutze und zerschlägt in erbitterten und grausamen Kämpfen die Sands. Ihr letzter Vertreter, der junge Lutfali Chan Zand, der sich außer seinem beeindruckenden königliche Charisma auch durch seine außergewöhnliche Tapferkeit auszeichnet, erliegt dem Kadjaren 1794 durch Verrat.

 

 

 

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